Richtlinien

Wenn die konventionelle Geschichte nicht mehr gilt, was gilt dann? Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. Die Chronologiekritik befindet sich noch in einem Anfangsstadium, und die verschiedenen Teilnehmer der Debatte sind sich keineswegs darüber einig, was als gesichert gelten soll, und was in Frage gestellt werden muß. Die letzten Jahrhunderte unserer Geschichte sind natürlich im großen ganzen glaubwürdig überliefert oder niedergeschrieben. Wo allerdings die erfundene oder verfälschte Geschichte aufhört und die glaubwürdige einsetzt, ist schwer zu belegen.

Die meisten der auf Chronologie-Kritik veröffentlichenden Mitarbeiter —nicht unbedingt alle— teilen im allgemeinen folgende Ansichten:

Zeitstrahl

Seit etwa 1500 christlicher Zeitrechnung – grob gesagt, seit Karl V. und Albrecht Dürer – ist unsere Geschichte einigermaßen glaubwürdig überliefert; einzelne Jahreszahlen können und sollen durchaus hinterfragt werden, aber der allgemeine Ablauf der Ereignisse dürfte stimmen.
Das 15. Jahrhundert – die aufkommende Wissenschaft der Astronomie in Europa, der Buchdruck, die Entdeckungsfahrten der Portugiesen etc. – ist mehr oder weniger richtig überliefert, aber die Jahreszahlen sind später rückerschlossen worden, so daß hier viel Vorsicht geboten ist.
Alle vor dem 15. Jh liegenden Ereignisse sind spät festgelegt und zeitlich eingeordnet worden, und können so oder ganz anders – oder gar nicht – stattgefunden haben. Eine große Anzahl Gestalten —Könige, Kirchenhäupter, Gelehrte— sind erst später frei erfunden worden.
Die Entwicklung der Kulturen vor dem 15. Jh ist wesentlich rascher abgelaufen, als allgemein angenommen wird.

Katastrophen

Häufige kosmische Katastrophen haben die Entwicklung der Erde entscheidend beeinflußt und müssen in unsere geologischen Modelle einbezogen werden.
Mehrere Katastrophen haben in der jüngeren Menschheitsgeschichte, grob gesagt in den letzten zwei oder drei Jahrtausenden, stattgefunden und erklären kulturelle Entwicklungen, obwohl das Wissen um diese Einschnitte später bewußt verdrängt wurde.

Methodik

Es wird eine wissenschaftliche Methodik angewendet, die alle vorhandenen Quellen und Zeugnisse —schriftliche Überlieferung, Bodenfunde, Stratigraphie, Numismatik, heute fortdauernde mündliche Überlieferung— einbezieht, kritisch überprüft und in Beziehung setzt.
Jede Behauptung muß im Detail belegt und erklärt werden können; Fälschungen oder Falschinterpretierungen müssen als solche —unter Anwendung der Logik und der vorliegenden Daten— überführt werden können, wobei wir uns auf frühere wissenschaftliche Erkenntnisse stützen, diese aber unter einem kritischen Gesichtspunkt neu werten.
Ein einfacher statistischer Ähnlichkeitsbefund bei Vergleich verschiedener Epochen oder Dynastien reicht nicht aus, um weitreichende Schlüsse zu ziehen.
Die Datierungsmethoden der konventionellen Wissenschaft – C-14, Dendrochronologie, Thermoluminiszenz etc. – können nicht unkritisch übernommen werden, da sie an Fundstücken geeicht wurden, die aufgrund der herkömmlichen Geschichtsüberlieferung datiert wurden. Sie sind insofern von Grund auf kontaminiert und können nicht als absolut gelten.

Und wie weit sind wir gekommen? Lesen Sie die Einführung in die Chronologiekritik und das vorläufige Ergebnis.