Schlagzeilen

Wenn die konventionelle Geschichte nicht mehr gilt, was gilt dann? Diese Frage ist sehr schwer zu beantworten. Die Chronologiekritik befindet sich noch in einem Anfangsstadium, und die verschiedenen Teilnehmer der Debatte sind sich keineswegs darüber einig, was als gesichert gelten soll, und was in Frage gestellt werden muß. Die letzten Jahrhunderte unserer Geschichte sind natürlich im großen ganzen glaubwürdig überliefert oder niedergeschrieben. Wo allerdings die erfundene oder verfälschte Geschichte aufhört und die glaubwürdige einsetzt, ist schwer zu belegen.

Manche Theorien, die auf dieser Seite vorgestellt und diskutiert werden, stülpen unser Geschichtsbild vollkommen um. Die Schlagzeilen unten wollen nur einen ungefähren Eindruck über die Reichweite unserer Debatte vermitteln. Sie sind natürlich schockierend; hinter jeder Behauptung steht allerdings eine akribische Analyse und jahrelange Forschung.

Keine der angeführten Schlagzeilen stellt eine gesicherte und unverrückbare Anschauung dar, alle umreißen lediglich die Debatten, die geführt werden und zeigen die Punkte auf, in denen mögliche neue Erkenntnisse —immer vorläufiger Art— am weitesten von der herrschenden Lehrmeinung abweichen.

  • Vor dem 13. Jahrhundert ist kein geschichtliches Datum als gesichert zu akzeptieren — alle müssen neu überprüft werden.
  • Seit der Römerzeit sind weit weniger als 2000 Jahre vergangen.
  • Die christliche Kirche als eigene Institution existiert erst seit dem Mittelalter.
  • Die heutige Fassung der Bibel wurde im 15. Jahrhundert geschrieben.
  • Christentum, Judentum und Islam entstanden in ihrer heutigen Form weitgehend gleichzeitig.
  • Die klassischen Autoren der Griechen und Römer sind großenteils Schöpfungen der Renaissance.
  • Die ägyptischen Dynastien und die Reiche des Zweistromlands dauerten nur einige Jahrhunderte.
  • Mehrere kosmische Katastrophen —wahrscheinlich mindestens eine im letzten Jahrtausend— haben unseren Kalender beeinflußt.
  • Die Chronologie anderer Kulturen (wie die indische oder die chinesische) wurde im 17./18. Jahrhundert an die europäische angepaßt.
  • Ein Großteil der Stücke in unseren Historischen Museen sind Fälschungen.

Die auf unserer Seite Chronologie-Kritik veröffentlichenden Mitarbeiter teilen im allgemeinen folgende Ansichten:

Zeitstrahl

  • Seit etwa 1500 christlicher Zeitrechnung —grob gesagt, seit Karl V. und Albrecht Dürer— ist unsere Geschichte einigermaßen glaubwürdig überliefert; einzelne Jahreszahlen können und sollen durchaus hinterfragt werden, aber der allgemeine Ablauf der Ereignisse dürfte stimmen.
  • Das 15. Jahrhundert —die aufkommende Wissenschaft der Astronomie in Europa, der Buchdruck, die Entdeckungsfahrten der Portugiesen etc.— ist mehr oder weniger richtig überliefert, aber die Jahreszahlen sind später rückerschlossen worden, so daß hier viel Vorsicht geboten ist.
  • Alle vor dem 15. Jh liegenden Ereignisse sind spät festgelegt und zeitlich eingeordnet worden, und können so oder ganz anders —oder gar nicht— stattgefunden haben. Eine große Anzahl Gestalten —Könige, Kirchenhäupter, Gelehrte— sind erst später frei erfunden worden.
  • Die Entwicklung der Kulturen vor dem 15. Jh ist wesentlich rascher abgelaufen, als allgemein angenommen wird.

Katastrophen

  • Häufige kosmische Katastrophen haben die Entwicklung der Erde entscheidend beeinflußt und müssen in unsere geologischen Modelle einbezogen werden.
  • Mehrere Katastrophen haben in der jüngeren Menschheitsgeschichte, grob gesagt in den letzten zweitausend Jahren, stattgefunden und erklären kulturelle Entwicklungen, obwohl das Wissen um diese Einschnitte später bewußt verdrängt wurde.

Der Mittelpunkt unserer Debatte sind Mittelalter und Renaissance in einem geographischen Raum der Europa, das Mittelmeer und die arabischen Länder umfaßt. Selbstverständlich werden alle Bereiche angeschnitten: Archäologie, Literaturgeschichte, Architektur, Numismatik, Religionsgeschichte, Philologie, Astronomie… Außerdem werden auch Forschungen über Kulturen anderer Erdteile einbezogen, sowie Überlegungen über Frühgeschichte, die Entwicklung der Menschheit oder die Entstehung des Kosmos.

Kann eine so weitreichende Debatte überhaupt noch wissenschaftlich genannt werden? Ja: alle Untersuchungen müssen auf streng wissenschaftlicher Grundlage geführt werden und das Ergebnis wird immer wieder überprüft und oft revidiert werden.