Eugen Gabowitsch

* Tartu, 1938
† Potsdam, 2009
Lebte in: Potsdam

Mathematiker

Eugen Gabowitsch wurde in Tartu (Estland) geboren und studierte dort Mathematik. 1967 promovierte er in Moskau, wo er sich bald für Menschenrechte einsetzte. Später unterrichtete er an der Universität Tartu, wo ihm aus politischen Gründen 1980 gekündigt wurde; im selben Jahr wanderte er nach Deutschland aus. Ab 1981 war Gabowitsch Mitarbeiter des Kernforschungszentrums in Jülich. Von 1981 bis 2003 leitete er die Abteilung für Mathematikmodellierung im Kernforschungszentrum in Karlsruhe.

Mitte der neunziger Jahre begann sich Gabowitsch mit Geschichtsanalyse zu beschäftigen und verbreitete in Deutschland die Ideen des russischen Mathematikers Anatoli Fomenko, der durch statistische Vergleiche die Übereinstimmung zahlreicher historischer Reiche und damit eine radikale chronologische Verkürzung belegen zu können glaubt. Obwohl die meisten deutschen Chronologiekritiker, wie z.B. Uwe Topper, eien rein statistische Analyse und damit Fomenkos Folgerungen ablehnen, war Gabowitsch als Organisator zahlreicher offener Debattenrunden, der sogenannten “Historischen Salons” in Karlsruhe (1998–2003) und mit Uwe Topper in Potsdam (ab 2002) und Berlin (ab 2006), ein wichtiges Mitglied der kritischen Geschichtsforschung.

Gabowitsch betätigte sich als Übersetzer und Verleger, verfaßte über 100 Veröffentlichungen in Estnisch, Russisch, Englisch und Deutsch und war besonders auf dem Gebiet der asiatischen Geschichte und der frühgeschichtlichen Technologien bewandert.

Eugen Gabowitsch starb am 21. Januar 2009. Siehe den Nachruf: Der kritische Denker” von Uwe Topper.

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