Gunnar Heinsohn

* Gdynia, 1943 
† Danzig, 2023
Lebte in: Bremen

Soziologe

Heinsohn studierte Philosophie, Wirtschaft und Soziologie in Berlin; er erwarb 1974 den Doktor in Soziologie und 1982 den Doktor in Wirtschaftswissenschaften. Seit 1984 lehrt er an der Universität Bremen als Professor für Sozialpädogik.

Heinsohn war einer der ersten deutschen Chronologiekritiker und 1982 Mitgründer, zusammen mit Ch. Marx, Ch. Blöss und H. Illig der “Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte” (GRMNG).

Heinsohns erstes chronologiekritisches Buch Die Sumerer gab es nicht (1988) bewies mit schlüssigen, vor allem stratigraphischen, Argumenten, daß die Geschichte Mesopotamiens und Ägyptens um 2000 Jahre gestreckt wurde um die biblischen Daten zu stützen. Später veröffentlichte er weitere Werke über ägyptische und mittelalterliche Themen, die Hexenverfolgung usw. Er erforscht außerdem die Religionsgeschichte und die Entwicklung der Geldwirtschaft.

Heinsohn schrieb des öfteren Beiträge in verschiedenen deutschen Zeitungen, als auch in der französischen Le Monde und in den amerikanischen Zeitungen The New York Times und The Wall Street Journal.  Er starb am 16 Februar 2023 in Danzig. 

Alle Beiträge von Gunnar Heinsohn auf Chronologiekritik

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • 1984: Privateigentum, Patriarchat, Geldwirtschaft, sozialtheoretische Rekonstruktion zur Antike. Suhrkamp, Frankfurt am Main.
  • 1985: Die Vernichtung der weisen Frauen. Beiträge zur Theorie und Geschichte von Bevölkerung und Kindheit. März, Herbstein (mit Otto Steiger).
  • 1988: Was ist Antisemitismus? Der Ursprung von Monotheismus und Judenhaß. Eichborn, Frankfurt am Main.
  • 1988: Die Sumerer gab es nicht. Von den Phantom-Imperien der Lehrbücher zur wirklichen Epochenabfolge in der „Zivilisationswiege“ Südmesopotamien. Eichborn, Frankfurt am Main.
  • 1990: Wann lebten die Pharaonen? Archäologische und technologische Grundlagen für eine Neuschreibung der Geschichte Ägyptens und der übrigen Welt. Eichborn, Frankfurt am Main (mit Heribert Illig).
  • 1991: Wie alt ist das Menschengeschlecht? Stratigraphische Grundlegung der Paläoanthropologie und der Vorzeit. Mantis, Gräfelfing.
  • 1993: Wer herrschte im Industal? Die wiedergefundenen Imperien der Meder und Perser. Mantis, Gräfelfing.
  • 1995: Warum Auschwitz? Hitlers Plan und die Ratlosigkeit der Nachwelt. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg.
  • 1996: Eigentum, Zins und Geld. Ungelöste Rätsel der Wirtschaftswissenschaft. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg.
  • 1997: Die Erschaffung der Götter. Das Opfer als Ursprung der Religion. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg.
  • 1998: Lexikon der Völkermorde. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg.
  • 2003: Söhne und Weltmacht. Terror im Aufstieg und Fall der Nationen. Orell Füssli, Zürich.