Gunnar Heinsohns neue Chronologie

Peter Winzeler bat mich, Gunnar Heinsohns jüngste Arbeit zu Diocletian und Augustus bzw. den Tetrarchen auf unserer cronologo-Website zu verlinken (siehe unten).

Winzeler schrieb auch, warum er diesen Beitrag zur eingehenden Lektüre empfiehlt, nämlich
1. zur Einführung,
um die Heinsohnthese am Gegenstand in ihrer Arbeitsweise kritisch zu beobachten oder erstmals kennen zu lernen;
2. angesichts unverhofft erlangter Bestätigungen
an kritischen Punkten der Ereigniskette (hier besonders der Schauplätze und Elitelegionen, bei Eroberung Britanniens, die vermeintlich zweimal im Abstand von rund 300 Jahren eine selbe ausschlaggebende Rolle spielen sollten, obwohl die Besiedelungsspuren im stratigrafischen Horizont keine wiederholte Aktion zu bestätigen vermögen);
3. zwecks der nötigen Gegenprobe,
ob Diokletians einmaliger Rom-Besuch im Rom des Augustus denn auch registriert sei (wenn auch anonymisiert), statt erst 284 Jahre später, wo das antike Rom bereits in Schutt & Asche lag;
4. In höchster Verwunderung
bezüglich von stetig und rätselhaft wiederkehrenden kalendarischen Abständen in der Chronologie (von 284 Jahren), die in der Historiografie nicht auf dem baren Zufall beruhen können, also die Hand eines Bearbeiters (im Umfeld Justinians ?) erforderlich machen oder einer Bearbeitergruppe, die dieser ZEITFAELSCHUNG frönte oder sie aufgleiste (egal, ob in Mittelalter oder Frühneuzeit), die hier indirekt erschlossen werden kann;
5. bezüglich der Formung des kirchengeschichtlichen Zeitbildes,
das die „Diözesen“ Diokletians und das konstantinische Christentum zeitverschoben in Szene setzte und mit dem Kirchenstaat legitimieren wollte: im selben Abstand von 300 Jahren, wo Kirchenbauten im besiedelten Rom nicht mehr nachzuweisen wären;
6. auch zwecks Aufarbeitung dieser letzteren zwei Punkte,
die hochinteressant erscheinen im Blickfeld der Topperthese, die auf einer ähnlichen Schrumpfung der Zeitachse (um 700 Jahre) beruht, somit das antike Kaiserrom ins Frühmittelalter schieben müsste (gemäss HT), wenn nicht ins HochMA (wie einst Chr. Pfister vorschlug), jedenfalls aber zusätzliche Anstrengungen unternimmt, den stratigrafisch erhärteten „Kalendersprung“ am Ort seines geologischen (bzw. astronomischen) Ursprungs erklärlich zu machen, von wo er in der frühneuzeitlichen Betrachtung zum DOGMA (der Scaligers) erhoben wurde;
und 7: womit also auch die Wurzeln
des judäischen, griech.-römischen und kelto-germanischen Christentums neu zu verorten sind.

Hier nun der Link zu Heinsohns Text (in Englisch): https://malagabay.wordpress.com/2018/08/31/gunnar-heinsohn-diocletian-ingenious-or-insane/

Diese Webseite “malagabay” bringt auch weitere Artikel von Heinsohn zum Thema Chronologiekritik.

 siehe auch Heinsohns und Toppers Theorien im Vergleich

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