Neuigkeiten 2021 – September

Giganten

Wer würde sich heute noch für ein Buch interessieren, das vor fast 50 Jahren entstanden ist? Und dessen Autor in dieser Zeit so einige seiner Ansichten revidieren mußte, vor allem die chronologische Ordnung? Dennoch, das Buch wird verlangt, vor allem in Spanien, dem Hauptschauplatz des Buches, wo eine neue Generation aufmerksam die örtlichen Felsbilder schützt, Felsengleise registriert und sich Gedanken über die megalithische Vorgeschichte Iberiens macht. “Das Erbe der Giganten” von Uwe Topper wurde leider nie in fremde Sprachen übersetzt und ist rar geworden. Im Archiv steht nun ein einführender Beitrag, in dem der Autor eine Bewertung  seines ersten Buches vornimmt.

Zufallsfund bei Illig

Auf S. 75 stellt Illig in der Besprechung von Werner Papkes Buch “Die Sterne von Babylon” (1989) fest, daß dieser eine nicht umzuwerfende Datierung für die alten chaldäischen Schriften zur Astronomie über die Präzession gefunden habe; mathematisch einwandfrei, wenn auch mit unseren neuen Erkenntnissen der stark verkürzten Chronologie unvereinbar (Illig, Heribert (1990): Papkes Fund: Gilgamesch ist Merkur, in: VFG 2-3/90, 70-76 (Gräfelfing).

Dazu sagt er nun :
“Eine Lösung des Rätsels könnte sein, daß die Präzession keineswegs Ausdruck eines über Jahrzehntausende monoton ablaufenden Uhrwerkes ist, sondern – nach einem Stoß gegen die Erde mit entsprechendem Achsausschlag – eines relativ schnell abklingenden Aussschwingungsvorganges. Sprechen die heutigen Beobachtungen dagegen? Wenn sich Papke wie einst Kugler vom Saulus zum Paulus wandeln könnte, hätte er wohl den Schlüssel in der Hand, mit dem das wesentlichste Himmelsereignis in der Geschichte der Menschheit zeitlich fixiert werden könnte. Es müßte doch möglich sein, anhand seines präzise bestimmten Himmels von Babylon auszurechnen, wann und wie ein Stoß die Erde getroffen hat, der die Ekliptik um ca. 1600 Jahre respektive 22 Grad verschoben zu haben scheint!”

Damit ist der schematische Grundgedanke unseres Präzessionssprungs (Kalendersprung 2006, S. 33) deutlich vorgetragen. Es handelt sich um “das wesentlichste Himmelsereignis in der Geschichte der Menschheit”, und der damalige Sprung betrug 1600 vorgegaukelte Jahre (“verschoben zu haben scheint”). Andere Abstände haben wir aus anderen Überlegungen gefunden (Jahrkreuz 2016). Der Grundgedanke lautet nun: Eine Festlegung auf dem Zeitstrahl ist seit der Erkenntnis von den Präzessionssprüngen in einer geradlinigen Berechnungsweise nicht mehr möglich (2006, 33).

Uwe Topper

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